Als sich die Freunde im Oktober 2019
voneinander verabschiedeten, konnte niemand ahnen, dass das Wiedersehen fast drei Jahre dauern würde. Am späten Abend des 13. August
2022 war es dann endlich soweit. Mit Blumen in der Hand und einer
kräftigen Umarmung wurde die Gruppe des Erfenbacher Ruandakreises am
Flughafen der ruandischen Hauptstadt Kigali von den aus der Diözese
Cyangugu angereisten Mannschaft erwartet. Die Freude hätte nach der
langen und schwierigen Zeit der Pandemie nicht größer sein können.
2022 - Wiedersehen in Ruanda
Am späten Abend des 13. August 2022 war es endlich soweit ...
Schon gleich am nächsten Morgen machte man sich gemeinsam auf in den
äußersten Südwesten des Landes zu den Partnergemeinden Nkanka und
Nkombo. Mit Tänzen, Gesängen und Willkommensgedichten wurde die
Delegation empfangen.
Die kommenden Tage waren geprägt von Besuchen bei den Ärmsten in ihren Hütten, der Verteilung von Ferkeln an die Bedürftigen zur Aufzucht und der Beurteilung der laufenden und erforderlichen Projekte. Direkt vor Ort wurde Geld investiert zur Erneuerung der Dächer an einigen Hütten, die beim letzten Unwetter völlig zerstört wurden.
Mit einem Zuschuss von 1000 Euro konnte die Errichtung der Schreinerwerkstatt, ein Projekt, das 2021 mit Hilfe der Diözese Speyer begonnen wurde, fertiggestellt werden. Hier können die Jugendlichen nun zu ihrer theoretischen Ausbildung auch die Praxis vor Ort erlernen und müssen dazu nicht mehr in die nächst gelegene Stadt. Einen großen Arbeitseinsatz leistete die Gruppe aus Erfenbach gemeinsam mit Pfarrer Félix Hakizimana, indem sie mit Hacke, Schaufel und Schubkarre beim Bau der Kirche in der zur Pfarrei Nkanka gehörenden Gemeinde Rwahi fleißig mithalf.
Auf der Insel Nkombo gab es Anfang dieses Jahres einen Priesterwechsel, so dass man hier erste Kontakte knüpfte mit dem neuen Pfarrer Fidèle Nshimiyimana. Für ihn ist diese Partnerschaft eine neue Erfahrung, aber er wird sich bemühen, die bisher gute Zusammenarbeit fortzuführen.
Ein großes Thema ist noch immer die Zahlung der Krankenkassenbeiträge. Für drei Euro im Jahr wären die Menschen der Partnergemeinden grundversichert, aber selbst diesen kleinen Beitrag können sich viele nicht leisten. Größere Behandlungen oder Operationen müssen noch zusätzlich bezahlt werden.
Alles in allem hat sowohl die Pandemie als auch der Krieg in der Ukraine großen Schaden auch in den Partnerpfarreien Nkanka und Nkombo angerichtet. Die Armut ist größer geworden durch die noch immer fehlenden Arbeitsplätze und aufgrund explodierender Preise der Grundnahrungsmittel auf den Märkten. Und auch der Klimawandel ist in Ruanda zu spüren. So wurde ein Großteil der Ernte durch enorme Trockenheit oder durch extreme Unwetter vernichtet.
Eine Tatsache ist jedoch bewundernswert: Trotz aller Not, trotz allem Elend glauben die Menschen fest daran, dass ihr Leben eines Tages besser sein wird. Und dabei wird sie der Partnerschaftskreis Ruanda der Gemeinde Erfenbach auch weiterhin mit allen Kräften und im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen.